Diese Kennzeichnung der kN muss übrigens ebenfalls auf Deinem Karabiner stehen. KN ist die Abkürzung von Kilonewton und lässt sich etwa so einfach rechnen: 10 kN entspricht einer Tonne und eine Tonne ist so viel wie ein kleines Auto oder 1.000 Kg. Die kN auf einem Karabiner zeigt also immer die Mindestbruchlast an. Das heißt also noch lange nicht, dass ich an einen Karabiner, welcher mit 50 kN beschriftet ist, fünf kleine Autos dranhänge und dann bricht er. Die Mindestbruchlast sagt nur aus, dass der Karabiner bei seiner Bruchlasttestung bei der Belastung von fünf Kleinwagen angefangen hat, sich zu verbiegen. Und das weißt Du ja schon, ein Stahlkarabiner fängt erst an, sich zu verbiegen, bevor er auseinanderbricht. Die Mindestbruchlast wird ganz einfach mit Bruchlast abgekürzt, diesen Begriff findest Du genauso in meinen Artikelbeschreibungen hier im Luftakrobatik Shop. Was ich Dir manchmal mit dazu geschrieben habe, ist die Arbeitslast, welche das Gewicht der zu tragenden Last angibt. Die Traglast sind in diesem Falle natürlich wir Luftakrobaten 😉 Auch, wenn viele von uns mit einer zierlich niedlichen Kilo Zahl beschenkt sind, erreichen wir doch hier und da enorm hohe Kräfte, wenn wir uns zum Beispiel im Vertikaltuch einwickeln und mit viel Schwung Richtung Boden fallen lassen. Diese Kraft wird die G-Kraft genannt und ist vielleicht bei Jet-Fliegern ein Größeres Thema, als bei uns Luftakrobaten. Die Arbeitslast beschreibt also das Gewicht, welches (performend) an dem Karabiner hängen darf. Wenn also eine Arbeitslast von 100 Kg (wie zum Beispiel bei unseren Vertikaltüchern) angegeben ist, heißt das, dass das Vertikaltuch erst bei einer Belastung von 1.000 Kg anfängt sich so auszudehnen, dass es zu reißen beginnen kann. Du siehst also, auch wenn Du 100 Kg wiegst, reißt ein Vertikaltuch nicht, wenn Du keine 10 G (enorm hohe Fallgeschwindigkeit!) erreichst. Viele Karabiner sind mit 27 kN beschriftet, woraus abzuleiten ist, dass die Arbeitslast (bei einem Sicherheitsfaktor von 10) 270 Kg betragen darf und der Karabiner bei 2.700 Kg anfangen kann zu brechen. So, nun aber genug mit den Zahlen Daten und Fakten 😉
Welche Karabiner für welche Luftakrobatischen Geräte geeignet sind, wolltest Du noch wissen?
Nun, kurz habe ich ja schon erklärt, dass ich für Yogatücher und Tuchschlaufen in niedrigeren Höhen gerne die Alukarabiner verwende und für Vertikaltücher in hohen Höhen, die Stahlkarabiner. Welche Stahlkarabiner, hatte ich auch kurz erzählt: Die D-Stahlkarabiner in extremen Höhen und vielen extremen Abfallern, ansonsten lieber die ovalen Stahlkarabiner, da diese besser zu Händeln sind. Die Kauschen von Trapezen sind beispielsweise so groß, dass die Karabiner ebenfalls groß sein müssen, um die jeweilige Kausche überhaupt fassen zu können. Dies gelingt mit einigem hin und her Geschiebe mit den Alukarabinern in der klassischen C Form und noch sehr viel entspannter, mit den D-Stahlkarabinern. Für Luftringe und Luftherzen nehme ich am liebsten die ovalen Stahlkarabiner, welche am bequemsten zum „Drumherum-Performen“ sind. Für kompliziertere Aufhängungen wie zum Beispiel der Ketten oder der Strapaten, verwende ich Schraubkettenglieder anstatt Karabinern. Schraubkettenglieder werden auch Verbinder genannt und sehen aus, wie Karabiner. Sie sind jedoch viel kleiner und haben keinen Klappverschluss.